Filmabend: Neue Normalität. Leben in der Pandemie

24.09.21 - 18:30 Uhr

In Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg zeigen wir 2 Kurzfilme aus ihrer Filmreihe "Neue Normalität. Leben in der Pandemie". Die Filmemacher:innen der ausgewählten Filme "Doppelklick"(Christophe Nassif) und "über KUGELN mit TROMPETEN und STIELE mit AUGEN" (Eva Maria Kühling) sind für ein Filmgespräch mit den Zuschauer:innen anwesend. Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnahmezahl begrenzt.

Voranmeldung: christina.egerter@habito-heidelberg.de ; 0177/8695964;
Corona- Teilnahmebedingungen: Bitte bringen Sie ihre Maske mit. Auf dem Platz kann sie abgezogen werden (nach aktuellem Stand)
Ort: Mehrgenerationenhaus Heinrich-Fuchs-Str.85, 69126 Heidelberg
Eintritt frei, Spenden erbeten.

Informationen zum Kurzfilm- Projekt der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg:
Zum Kurzfilm-Wettbewerb Neue Normalität - Leben in der Pandemie: https://boell-bw.de/de/neue-normalitaet-leben-der-pandemie
Corona hat unsere Welt in allen Bereichen grundlegend verändert. Die Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, haben das gesellschaftliche und private Leben auf den Kopf gestellt. Die Regeln für das Leben in der neuen Normalität betreffen jede:n gleichermaßen – sind in ihren Auswirkungen jedoch äußerst unterschiedlich. Für manche geht die neue Normalität einher mit einer besseren Lebensqualität durch Homeoffice, Digitalisierung und einer generellen Entschleunigung, für andere bedeutet sie Existenzangst, Überforderung und Perspektivlosigkeit. Sicher ist jedoch: Vieles verändert sich dramatisch. Es entstehen neue Formen des Arbeitens und des Lernens, die Idee vom Leben in der Stadt oder auf dem Land wandelt sich, das Verhältnis von Individuum und Staat sortiert sich neu. Die Frage, was Generationen verbindet und trennt, gewinnt eine andere Dimension. Künstler:innen und Kulturinstitutionen müssen neue Wege finden; die Formen, wie wir Kunst und Kultur wahrnehmen und konsumieren, werden auf unabsehbare Zeit andere sein. Diese Liste ließe sich wohl fast beliebig fortsetzen.
Wir wollen uns ein bewegtes Bild von dieser neuen Normalität machen. Deshalb haben wir jungen Filmemacher:innen im Rahmen dieses Projekts die Möglichkeiten gegeben, ihre Gedanken über das Leben und die Gesellschaft in dieser neuen Normalität filmisch umzusetzen. So sind berührende und anregende Filme entstanden, denen bei aller Unterschiedlichkeit eines gemein ist: Sie eröffnen Einblicke in die Lebenswelten von Menschen – nicht nur aus Baden-Württemberg –, die sich durch die Pandemie dramatisch verändert haben.

Informationen zu den gezeigten Kurzfilmen:
Doppelklick
Ein Film von Christophe Nassif, produziert von der Tausendsassa Filmproduktion
Schon vor der Pandemie wurden wir durch Smartphones und Apps immer weiter isoliert. Ob professionelle Zoom-Meetings oder Tinder-Chats, unsere Körper sind durch Bildschirme getrennt, unser Leben findet auf Facebook statt, unsere romantischen Begegnungen werden von Algorithmen diktiert. Die Pandemie hat unsere Entfremdung katalysiert, da sich die große digitale Kluft immer weiter vergrößert hat. Es gibt für alles eine App - sicher, wie praktisch - aber wir Jugendlichen, haben unsere Großeltern und andere Teile der Gesellschaft mit wenig bis gar keinem Zugang zu Smartphones oder Computern zurückgelassen. Und doch, wenn wir versuchen, diese Kluft zu überbrücken, kann Drama in Komödie umschlagen. Wie lustig, rührend und frustrierend, Kundendienst zu spielen, um jemandem bei der Nutzung von Technologie zu helfen. Wie seltsam die Umkehrung, wenn die Jugend den Älteren etwas beibringt. Wie albern, wenn die Jugend glaubt, alles zu wissen, und vergisst, dass die Weisheit mit dem Alter und der Erfahrung kommt. Wie absurd, dass wir in unserer neuen Normalität Videotelefonie-Apps nutzen, wenn wir nur wenige Meter voneinander entfernt sind. Es lag nahe, DOPPELKLICK als Desktop-Film zu konzipieren, ein Genre, das immer beliebter wird. Da sich unser Leben auf dem Bildschirm abspielt, schien es ziemlich passend, dass der Film das - im wahrsten Sinne des Wortes - widerspiegeln sollte. Mit seinem augenzwinkernden Humor und seiner einfachen Prämisse soll der Film dazu inspirieren, unsere innere Hannelore anzuzapfen und aus diesen Bildschirmen auszubrechen, aus dem flachen Leben, und das Leben jenseits der hellen, glänzenden Rechtecke wahrzunehmen.

Über die Filmemacher:innen
Christophe ist ein junger, preisgekrönter Filmemacher und ein Third Culture Kid, der zwischen Paris, Beirut und Heidelberg lebt und bereits in fünf Ländern gelebt hat. Er erhielt seinen M.F.A. in Kino-Fernsehen an der USC School of Cinematic Arts in Los Angeles. Er war ein Annenberg Fellow und Empfänger des Don Thompson Scholarship in Cinematic Arts und des Jack Nicholson Scholarship in Directing. Christophe hat in der Tonpostproduktion gearbeitet und entwickelt derzeit verschiedene Projekte für die kleine und große Leinwand.
Die Tausendsassa Filmproduktion besteht aus den beiden Filmschaffenden Alex Volz und Lisa Niederauer. Seit sechs Jahren realisieren und produzieren die beiden kreative Inhalte rund um das Thema Film. Von Kurzfilm bis Service Produktion, aber immer mit großer Leidenschaft. Alex Volz ist seit zehn Jahren als Kameramann und Steadicam Operator an den großen Sets quer durch Deutschland unterwegs. Seit ihrem Studium der Filmwissenschaft arbeitet Lisa Niederauer als Motivaufnahmeleiterin und als Kuratorin für die Kinderfilmsektion des Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Mit ihren letzten Produktionen war die Tausendsassa Filmproduktion auf vielen Festivals vertreten und entwickelt stetig neue Ideen und Formate.

über KUGELN mit TROMPETEN und STIELE mit AUGEN
Ein Film von Eva Maria Kühling
Kinder sind von den Schutzmaßnahmen rund um die Corona-Pandemie stark betroffen, finden aber wenig Gehör. Der Film zeigt, wie Kinder die Pandemie wahrnehmen, was sie über Covid-19 wissen und wie sie über die damit verbundenen Maßnahmen denken. Die Welt der Kinder hat sich mit dem Shutdown auf den Kopf gestellt. Die Einschränkungen, die sie erfahren haben, waren enorm. Keine Schule oder kein Kindergarten bedeutet keine Unterstützung von erfahrenen Pädagog:innen beim Lernen. Keinen persönlichen Kontakt zu den Mitschüler:innen. Eventuell auch keinen Kontakt zu den Großeltern. In diesem Film stellt Eva-Maria Kühling Kindern zwischen 5 und 12 Jahren Fragen zu ihrer Welt in Zeiten von Corona.
Wie verstehen sie die getroffenen Maßnahmen?
Wie verstehen sie das Corona-Virus?
Wie sieht ihr Alltag heute aus, da sie wieder in die Schule gehen können, Schutzmaßnahmen aber weiterhin gelten?
Wie erleben sie es, wenn sie oder ihre Freund:innen vielleicht in Quarantäne mussten?

Über die Filmemacherin
Eva-Maria Kühling studierte Medien und Kommunikation in Offenburg uns ist als freie Filmemacherin selbstständig. Zudem fotografiert sie leidenschaftlich. Neben Fotos für einen Reiseführer, kleinere Ausstellungen und Postkarten erstellt sie Fotoserien von ihren Reisen mit denen sie ihre Sicht auf Land und Leute dokumentiert.

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